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Vom Hirtenknaben zur schrägen Show: Wortspiele und Provokationen

Band „Knorkator“
Gero Ivers
Website:www.knorkator.de
Foto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, FriedrichshagenFoto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, FriedrichshagenFoto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, FriedrichshagenFoto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, FriedrichshagenFoto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, FriedrichshagenFoto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, FriedrichshagenFoto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, FriedrichshagenFoto von Gero Ivers, Band „Knorkator“, Friedrichshagen

Spektakuläre Auftritte

Stand: Juli 2023

Die deutsche Top-Band „Knorkator“ sorgt immer wieder für spektakuläre Auftritte und setzte so manch ungewöhnlichen Impuls. Ende 2024 kann sie ihr 30-jähriges Jubiläum feiern. Zuvor erfuhr sie bereits eine Verjüngung.

Dabei bezeichnen sie sich selbst als „Deutschlands meiste Band der Welt“.
Von Anfang an dabei ist Sänger und Frontmann Gero Ivers, unter dem Namen „Stumpen“ bekannt. Geboren ist er in Köpenick „auf der anderen Seite des Müggelsees“, wie er selbst von seinem heutigen Standpunkt aus, der Bölschestraße, feststellt.
Bereits in frühester Jugend zeichnete sich bei ihm eine musikalische Begabung ab. An der Musikschule in Köpenick nahm er kurzzeitig Violin- und Klavierunterricht. Nach zwei Jahren wechselte er allerdings zum Gesang. Dabei wurde er von Klaus Kühling unterrichtet, der Gesangslehrer sowie Leiter vom Mädchenchor war. Die Wende zum Singen erwies sich als richtig, denn mit 14 Jahren engagierte ihn die „Staatsoper Unter den Linden“. In der Oper „Tosca“ verzückte er mit hoher Stimme als musikalischer Hirtenknabe. Der Stimmbruch beendete dieses Engagement, aber seinen musikalischen Weg setzte er fort.

Bandgründung 1994
Bei einem Konzert im „Haus der jungen Talente“ trifft Gero Ivers auf Keyboarder Alexander Thomas. Gemeinsam spielen sie in der Band „Funkreich“.
Am 7. Dezember 1994 um 16.22 Uhr kommt es schließlich zur Gründung von „Knorkator“. Alexander Thomas, der den Künstlernamen „Alf Ator“ trägt, wird als Textschreiber engagiert. „Ich kenne ‚Alf‘ nun schon über 37 Jahre. Ich mag seinen Verstand, sein klares Denken, schätze seine Texte und seine Art, Musik zu kreieren. Sein kurzer Besuch am ‚Konservatorium Schwerin‘ hat ihn in Musik und darstellender Kunst geprägt. Das macht ihn für mich schließlich zu einem gewissenhaften und zuverlässigen Künstler. Jede Note sitzt, jeder Pinselstrich sieht hervorragend aus. Eine kleine, plüschige Figur aus dem Himmel hat es ihm angetan: Alf, der Außerirdische aus der bekannten US-Serie. Alexander Thomas liebt die Titelmelodie der Serie und spielte sie bei den Proben. So kam er zu seinem heutigen Spitznamen“, sprudelt es aus Gero Ivers heraus.
Dritter in der Band ist Sebastian Baur, alias „Buzz Dee“, der das Trio mit seiner Gitarre und immer extravaganter Mode bereichert.
1998 erschien ihr erstes Studioalbum „The Schlechtst of Knorkator“. Bis heute folgten unzählige weitere Singles und Alben unter Titeln wie „Hasenchartbreaker“ oder „Widerstand ist zwecklos“. Im neuesten Album „Sieg der Vernunft“, das 2022 erschien, wirft die Band einen kritischen Blick auf die derzeitige Weltlage.

Bekannt durch „ESC“
„Knorkator“ lässt sich stilistisch nur schwer einordnen. Die Gruppe war lange ein Geheimtipp. Vielfach bekannt wurde sie, als sie sich 2000 zum deutschen Vorentscheid des „Eurovision Song Contest“ bewarb und nur knapp den 3. Platz verfehlte. Ihr Auftritt mit dem Lied „Ick wer zun Schwein“ sorgte für Empörung bei den Zuschauern.
Mit einem Schlag war die Band über die Grenzen von Berlin hinaus bekannt. Ab da war klar, „Knorkator“ will ganz nach oben. „Jeder kannte plötzlich unseren Namen, jedoch nicht unsere Musik. Alle wussten: Wir hauen alles kurz und klein. Und so gingen wir dazu über, in Konzerten die Bühne voller Fernseher, Schränke und Instrumente zu zerlegen“, beschreibt Gero Ivers seinen Hintergrund. Pro Jahr kamen an die hundert spektakuläre Auftritte europaweit zusammen. Die Konzerte wurden größer und größer. Einer der Höhepunkte war 2005 das Festival „Haltestelle Woodstock“ in Küstrin. Hier spielte „Knorkator“ neben Bands wie „Die Toten Hosen“, „Beatsteaks“, „Guano Apes“ und „H-Blockx“ vor einer halben Million Besucher.

Weibliche Besetzung
„Während wir auf unseren deutlich roheren Frühwerken durchaus in die Ecke der ‚Neuen Deutschen Härte‘ einzuordnen sind, wuchs ‚Knorkator‘ später zu einer richtigen Band mit rotierender Besetzung heran“, blickt Gero Ivers zurück.
Heute zählen Rajko Gohlke am Bass und Philipp Schwab am Schlagzeug zur festen Belegschaft. Letzterer ist übrigens für die Kostüme zuständig, die er selbst näht.
„Ganz neu ist, dass mein Töchterchen Agnetha mit auf der Bühne steht. Das ist nicht nur ihrer wundervollen Stimme, sondern ebenso der Tatsache geschuldet, dass sie mich Anfang des Jahres vertreten musste. Ich war lange Zeit krank und wir wollten die gebuchten Konzerte nicht absagen. So erfuhren wir also diese Verjüngung“, erzählt der stolze Vater. Damit bereichert sie mit ihren gerade mal 20 Jahren nicht nur einige „Knorkator“-Alben, sondern auch „Deutschlands meiste Band der Welt“ live.

Leben in Friedrichshagen
Im „echten Leben“ ist Gero Ivers „ganz normal“. Der heute 59-Jährige wohnt gemeinsam mit Gattin Saskia, dem zehnjährigen Sohn Teo Ivers, Tochter Agnetha Ivers, Hund Rosine und den zwei Katzen Muutschi und Kucki im beschaulichen Friedrichshagen. Hier wird zusammen gelacht, gesungen und gegessen. Dabei liebt er besonders Spiegelei mit viel Käse oder selbstgemachte Eierkuchen mit Schlagsahne.
Neben der Musik gehört Lesen zur Leidenschaft des Sängers. „Mich begeistert Literatur mit dem Aha-Effekt, mit Mythen und aufklärenden Zusammenhängen. So stellte ich fest, dass mich die Zahl 8 fesselt. Sie hat etwas von Unendlichkeit. Ebenso spielt sie in der Musik bei den Noten eine Rolle. Wahrscheinlich bin ich deshalb im August geboren“, erzählt er nachdenklich von seiner Faszination.

Erstellt: 2023