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Präsenz von Friedrichshagen bis China: Blau als roter Faden

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Künstlerin Elizabeth Dubrocq
Elizabeth Dubrocq
Telefon:01 70/1 11 18 59
E-Mail:phot-oeil@gmx.de
Website:www.zurkunstfabrik.com
Foto von Elizabeth Dubrocq, Künstlerin Elizabeth Dubrocq, FriedrichshagenFoto von Elizabeth Dubrocq, Künstlerin Elizabeth Dubrocq, FriedrichshagenFoto von Elizabeth Dubrocq, Künstlerin Elizabeth Dubrocq, FriedrichshagenFoto von Elizabeth Dubrocq, Künstlerin Elizabeth Dubrocq, FriedrichshagenFoto von Elizabeth Dubrocq, Künstlerin Elizabeth Dubrocq, Friedrichshagen

Jeden Tag ein Bild

Stand: Oktober 2025

Vier Monate lang, von Anfang November 2024 bis Ende Februar 2025, lebte eine Friedrichshagener Künstlerin nach einem persönlichen Motto: „Ein Tag, ein Bild.“

Elizabeth Dubrocq gab Tag für Tag ihre Empfindungen auf die Leinwand weiter. „Das war eine intensive Zeit. Ich wollte mich selbst herausfordern und sehen, was geschieht, wenn ich mich ohne Ausnahme täglich der Malerei widme und jedes Bild noch am selben Tag vollende“, erzählt sie. Jeder Pinselstrich schloss sich zusammen zu einem inneren Tagebuch, das ihre Gefühle und Wahrnehmungen auf eine höhere Ebene hob.

Von Rennes nach Berlin
Geboren 1972 in Bordeaux und aufgewachsen in der Bretagne, lebte Elizabeth Dubrocq in einer weltoffenen Umgebung und studierte Kunstgeschichte an der „Universität Rennes 2“. 1997 zog es sie durch einen Zufall nach Berlin: „Eine Freundin lud mich zu Silvester zu sich ein und in ihrer Berliner WG wurde genau zu diesem Zeitpunkt ein Zimmer frei. Ich spürte, dass es Schicksal war.“ Berlin erinnerte sie sofort an den polnischen Theaterregisseur und Bühnenbildner Tadeusz Kantor, dessen Aufbauten mit Gerüsten und Bühnenräumen sie seit langem faszinierten. „In Berlin fand ich dieselbe raue und gleichzeitig kreative Energie. Überall war die Hauptstadt Baustelle. Sie war ein eindrucksvolles Podium für Gerüste und Kräne“, beschreibt sie ihre damaligen Eindrücke.
Seit 2018 lebt Elizabeth Dubrocq in Friedrichshagen, wo sie Wohnung und Atelier miteinander verbindet. Zuvor war sie in Friedrichshain und erlebte dort die Berliner Kunstszene intensiv mit.

Erste Erfolge in jungen Jahren
Ihre Leidenschaft für die Malerei begleitet sie seit Kindheitstagen. „Schon in der Schule war Malen für mich selbstverständlich“, blickt sie zurück. Besonders eindrücklich ist eine Erinnerung aus ihrer Schulzeit: Sie lehnte es ab, ein Bild zu einem Wettbewerb einzureichen. „Mein Lehrer glaubte mehr an mich als ich selbst. Er hat das Bild heimlich eingesendet und ich gewann den ersten Preis“, ist sie noch heute erstaunt. Dieser unerwartete Erfolg war wie ein erstes Zeichen, dass ihr Weg in die Kunst vorgezeichnet war.

Vom Schreiben zur Malerei
Ursprünglich wollte sie über Kunst schreiben und Kritikerin werden. Doch bald stellte sie fest, dass die Praxis sie stärker anzog. „Am Ende wurde mir klar, dass ich nicht über andere schreiben, sondern meine eigene Kunst leben will“, legte sie für sich fest.

Immer in Bewegung
Elizabeth Dubrocq ist Autodidaktin, die ihren Stil kontinuierlich verändert. Mal erscheinen Kreise auf ihrer Leinwand, mal Wellen oder abstrakte Formen. Sie arbeitet intensiv mit Farbe, überwiegend mit Acryl, und liebt es, die Tiefe und Leuchtkraft der Nuancen auszureizen. Bisher sind, neben den 120 Werken zwischen Anfang November 2024 und Ende Februar 2025, rund 200 Bilder entstanden. Blau zieht sich dabei wie ein roter Faden durch ihre Werke: „Blau ist für mich das Meer. Es ist Sehnsucht, Tiefe und Freiheit.“ Gern malt sie Menschen, oft inspiriert vom österreichischen Maler Egon Schiele. „Durch ihn habe ich die Darstellung von Körpern für mich entdeckt“, berichtet sie. Vor allem faszinieren sie die expressive Kraft und die emotionale Intensität seiner Figuren, was in ihren eigenen Arbeiten gut spürbar ist.

Spiritualität als Quelle
Ihre Kunst versteht sie als Brücke zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. „Für mich ist Malerei ein spiritueller Prozess, in dem der Geist in die Materie fließt. Ich male, um die Energien, die in mir sind, in Formen und Farben zu verwandeln“, gibt sie Einblick in ihre Welt.
Viele ihrer Bilder wirken wie Tore in andere Bewusstseinsschichten, geprägt von Kreisen, Strömungen oder Wellen. Besucher beschreiben in ihren Ausstellungen oft Ruhe, Tiefe oder Klarheit.
„Ich finde es schön und interessant, wenn meine Werke für andere zu einem Spiegel werden, in dem sie sich selbst erkennen“, so die 53-jährige Künstlerin.

Internationale Präsenz
Seit vier Jahren beteiligt sie sich an den „Offenen Ateliers“ in Friedrichshagen. Im „Kulturhaus Karlshorst“ waren ihre Werke bereits zu sehen. Anfang 2026 wird sie in der Kirche in Woltersdorf ausstellen. Aktuell hat sie drei Bilder zur internationalen Ausstellung „Art Without Borders: Emerging Perspectives“ nach China geschickt. In Zukunft plant sie, ihre Kunst noch stärker in die Gemeinschaft einzubringen. „Ich möchte mit Menschen arbeiten, nicht nur für sie“, ist ihr Ansatz. Deshalb bietet sie nun Workshops an, um Interessierte unmittelbar an ihren kreativen Prozessen teilhaben zu lassen.

Natur als Kraftort
Wenn sie nicht malt, sucht sie Inspiration in der Natur. „Füchse, Rehe oder Wildschweine, diese Begegnungen hinterlassen Spuren in meinem Energiefeld. Auf Spaziergängen bilden sich Ideen, die später in die Bilder einfließen“, erläutert sie.

Mehr als Malerei
Neben der Malerei widmet sie sich der Musik. Sie spielt Bass sowie Klavier und interpretiert Werke von Johann Sebastian Bach. Zudem schafft sie Skulpturen aus Porenbeton, die sie mit einer Feile bearbeitet. Daraus fertigt sie Dekorationsobjekte als attraktiven Blickfang.

Leben für die Kunst
Für Elizabeth Dubrocq ist die Malerei keine Arbeit, sondern eine Lebensform. „Kunst ist für mich zu hundert Prozent Leben. Alles andere ordnet sich drumherum“, macht sie ihre Denkweise klar und meint weiter: „Meine Bilder sind nicht einfach nur Farbe auf Leinwand. Sie sind Transzendenz.“

Erstellt: 2025